03.11.2022

Das Novemberpogrom und das jüdische Leben im Bezirk Neubau.

Bezirksspaziergang mit Evelyn Steinthaler Samstag 12. November, 14-16 Uhr Start und Treffpunkt: Mariahilferstraße Ecke Kaiserstraße, 1070 Wien Diskussionsabend am Donnerstag 17. November, 18.30 Uhr SPÖ Neubau, Lindengasse 64, 1070 Wien Jonathan Dorner (Auslandsdiener des…
SPÖ Wien

Bezirksspaziergang mit Evelyn Steinthaler
Samstag 12. November, 14-16 Uhr
Start und Treffpunkt: Mariahilferstraße Ecke Kaiserstraße, 1070 Wien

Diskussionsabend am Donnerstag 17. November, 18.30 Uhr
SPÖ Neubau, Lindengasse 64, 1070 Wien
Jonathan Dorner (Auslandsdiener des Jahres 2020, Student) im Dialog mit Evelyn Steinthaler (Autorin, Expertin Neubauer Geschichte 1938-1945) und Thomas Kreuz (Verein Reumannplatz, WauWau Pfeffermühlen).

Neubau war 1934 der Bezirk in Wien mit dem höchsten Anteil (14,8%) an Bezirksbewohner*innen jüdischer Herkunft. Die Kreativwirtschaft prägte schon damals den Bezirk, mit Film, Fotografie und Mode, neben den zahlreichen Produktionsstätten und Gewerbetreibenden.

Die jüdische Community im Bezirk war auch sozial und politisch sehr aktiv. Emil Maurer war nicht nur der erste sozialdemokratische Bezirksvorsteher in Neubau, sondern auch der erste Bezirksvorsteher (1932-1934) jüdischer Herkunft in Wien. Er wurde 1934 im Austrofaschismus seines Amtes enthoben und verhaftet.

Nach dem sogenannten „Anschluss“ wurden im Novemberpogrom, 9. und 10. November 1938, die Geschäfte und Wohnungen jüdischer Mitbewohner*innen geplündert. Die Splitter der zerschlagenen Glasscheiben ließen die Nazis höhnisch von der „Reichskristallnacht” sprechen.

Am 12. November 1938 erfolgte das Verbot für Jüd*innen ein selbständiges kaufmännisches Unternehmen oder Handwerk zu betreiben. Am 3. Dezember folgte die Verordnung zur „Arisierung” noch bestehender jüdischer Betriebe und zum Entzug von Grundbesitz, Geldvermögen und Wertpapieren. Im Februar 1939 mussten alle Wertgegenstände abgeliefert werden. Im April 1939 verloren jüdische Mieter*innen jeden Schutz durch das Mietgesetz. Damit begann die Ghettoisierung der mittellos gewordenen jüdischen Bevölkerung, die schließlich mit den Deportationen in die Vernichtung endete.

Eine Veranstaltung der SPÖ Neubau, Sektion 3 und Junge Generation, in Kooperation mit dem Bund Sozialdemokratischer Freiheitskämpfer*innen, Opfer des Faschismus und aktiver Antifaschist*innen.

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